III. VFD-Naturparkritt – Niederlausitzer Heidelandschaft –

1. bis 7. August


Liebe Freizeit-, Wander- und TrekkingreiterInnen,


herzlich willkommen zum III. VFD-Naturparkritt! In diesem Jahr steht unser Brandenburgritt unter dem Motto „Schätze im Süden erleben“. Unsere Tour wird in kleinen Gruppen durch die abwechslungsreiche Landschaft des südlichsten Naturparks Brandenburg, die Niederlausitzer Heidelandschaft gehen.



Der Ritt


Weite Wiesen und Wälder, Heiden und Streuobstwiesen, sandige Wege und pferdefreundliche Gaststätten, Betriebe und Reiterhöfe laden Pferdefreunde dazu ein, ihre Lust auf NaTour im Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft auf dem Rücken der Pferde auszuleben.

Der Naturpark überrascht in seinen verschiedenartigen naturnahen Landschaften. Die letzte Eiszeit, die mit der vor 10.000 Jahren endenden Weichselvereisung den nördlichen und mittleren Teil Brandenburgs prägte, hat die Niederlausitz nicht mehr erreicht. Geformt wurde die äußerst abwechslungsreiche Altmoränenlandschaft durch die bereits vor 180.000 Jahren zu Ende gegangenen Saale-Eiszeit. Die von ihr hinterlassenen, natürlichen Seen sind längst verlandet und in der Landschaftsstruktur nur noch zu erahnen. Der Naturpark zeichnet sich u. a. durch weiträumige Waldlandschaften sowie durch die Hinterlassenschaften einer regen Bergbautätigkeit aus. Bis in die jüngste Vergangenheit wurde Braunkohle in der Niederlausitz gefördert. In einigen Regionen erhielt die heutige Landschaft ihr Gesicht erst durch den Abbau von Bodenschätzen - so z. B. die Fischteiche bei Doberlug und die Tagebaurestlöcher, die zu Badeseen umgestaltet wurden. Andere ehemalige Abbaugruben konnten sich ohne größere Einflüsse zu einem eigenständigen Lebensraum für verschiedene gefährdete Tier- und Pflanzenarten entwickeln.


Die Leidenschaft fürs Pferd hat Tradition im Gebiet der Schwarzen und Kleinen Elster. Zwischen den pferdezüchterischen Hochburgen Brandenburgs und Sachsens gelegen mischten sich bei den hier ansässigen Bauern die in den beiden Ländern gezüchteten Rassen. Während in so bedeutenden Gestüten wie Neustadt/Dosse und von so großen Namen wie dem des Grafen von Lindenau schon seit Jahrhunderten die Zuchtgeschichte des Brandenburger Warmblutpferdes geschrieben wurde, waren es in Sachsen die schwereren Kutschpferde – „Karossiers“ –, die den Stolz der Könige ausmachten. Ihre Zucht wurde im in der Nähe gelegenen Gestüt Graditz bei Torgau geführt.

Heute werden in der Naturparkregion in kleinem Rahmen vorwiegend Sportpferde gezüchtet. So kann sich das Gut Neumühl bei verschiedenen Turniersportdisziplinen mit seinen selbst gezüchteten Pferden immer wieder weit vorn platzieren. Eine Besonderheit ist das Fjordpferdegestüt in Plessa mit zwei Deckhengsten und etwa 10 Zuchtstuten.



Sie reiten nach Karte oder in einer geführten Gruppe auf einer sorgfältig ausgewählten unmarkierten Route. Die täglichen Reitstrecken liegen zwischen 25 und 40 km. Durch Abstecher zu Sehenswürdigkeiten können Sie auch längere Strecken reiten, ganz nach ihrer eigenen Wanderreitphilosophie, Kondition und Tagesform von Ross und Reiter.


Die Tour


Unsere Tour dauert 5 Tage. Der letzte Reittag wird nur halbtätig sein und Sie haben die Möglichkeit mit einem Auto in das etwa 20 km entfernt gelegene sächsische Gestüt Graditz zu fahren. Dort können Sie an einer Besichtigung teilzunehmen.


Wir treffen uns am 1. August in Neumühl, einem Ortsteil des an der Bundesstraße 101 gelegenen Dorfes Beutersitz. Diese erste Station ist der Landwirtschaftsbetrieb von Michael Beindorf. Hier im Gut Neumühl findet gegen 19:00 Uhr die Rittbesprechung statt. Danach gibt es ein gemeinsames Abendessen und geselliges Beisammensein.


Am 2. August starten wir nach dem Frühstück mit den Pferden in nordöstliche Richtung. Große zusammenhängende Kiefernwälder prägen hier den nördlichen Teil des Naturparks Niederlausitzer Heidelandschaft. Das Tagesziel, das Dörfchen Trebbus, kann mit einer 1881 erbauten Bockwindmühle aufwarten, die heute ein kleines Mühlenmuseum beherbergt.


Am 3. August geht es wieder Richtung Süden zum Schloss von Doberlug, wo die Mittagsrast stattfindet und von hier aus weiter zum Naherholungsgebiet Rückersdorf. Hier besteht die Möglichkeit mit den Pferden einen kurzen Trip ins Wasser zu machen. Im Besucherzentrum, wo wir übernachten gibt es ganz frisch gebackenen Kuchen und Brot aus dem großen Backsteinofen. Wer möchte kann auch noch einen Abstecher in das nahegelegene Oppelhain machen. Ein Kräutergarten und eine Paltrockwindmühle können hier besichtigt werden.


Auch der 4. August hält für die Teilnehmer so manches Sehenswerte bereit. Durch große Waldflächen geht es bis zur Förderbrücke F60, dem sogenannten „liegenden Eifelturm“. Diese Förderbrücke ist ein beeindruckendes Relikt aus den Tagen des Braunkohlebergbaus in der Region. Auf dem weiteren Weg über ehemalige Tagebauflächen bis nach Grünewalde bekommt man eine Vorstellung davon, wie die Natur das Gebiet zurückerobert. Nach dem Ritt kann man bei einem Bad im Grünewalder Lauch (heißt es Luch?) entspannen.


Neue Landschaften gibt es am 5. August zu entdecken. Die Streuobstgemeinde Döllingen ist Gastgeber für das Mittagessen und es kann der Pomologische Schau- und Lehrgarten, einmalig in Brandenburg, besichtigt werden. Auf einer Fläche von etwa 3 Hektar wachsen hier seit dem Jahr 2000 über 300 Obstbäume: Äpfel und Birnen, Kirschen, Pflaumen und Pfirsiche, Hasel- und Walnüsse. Eine biologische „Arche Noah“ wie sie nur selten zu finden ist. Weiter geht es am Naturschutzgebiet „Forsthaus Prösa“ entlang bis in das Dörfchen Dobra. Unser Domizil ist hier die Western-Bar, wo ganz zünftig gespeist und getanzt werden kann.


Der letzte Streckenabschnitt am 6. August führt über das Flüsschen Kleine Elster vorbei am Rothsteiner Felsen, der mit seinen 15 m die umliegende Landschaft überragt und über 300 Millionen Jahre alt ist. Grauwacke, durch heiße Quellen eingespülte Kieselsäure ließen hier die sogenannte Kieselsinterhornsteinwacke entstehen, die dann zu Beginn der Eiszeit, vor etwa 500 000 Jahren durch tektonische Vorgänge an die Oberfläche gehoben wurde.

Die Tour führt weiter in Richtung Schwarze Elster und damit zurück nach Neumühl.

In Anschluss daran besteht die Möglichkeit der Besichtigung des sächsischen Hauptgestütes Graditz, welches von August dem Starken 1722 gegründet wurde.


Der III. Naturparkritt findet seinen Abschluss mit einem letzten gemeinsamen Abend am Lagerfeuer, wo Ihr das Erlebte noch einmal Revue passieren lassen könnt. Hoffen wir, dass die Region des südlichsten Naturparks in Brandenburg, vom Pferderücken aus erlebt, Euer Herz erobert hat, denn wir freuen uns auf Euren nächsten Besuch.


Karten


Wir bringen schwarz-weiß Kopien der Rittkarte mit und helfen gern beim Einzeichnen der Route. Dennoch empfehlen wir auch eigene topografische Karten mitzubringen.

Bequemer geht es jedoch wenn Sie sich einem unserer VFD-geprüften Wanderrittführer und seiner Gruppe anschließen. So können Sie sich voll auf sich, Ihr Pferd und die wunderbare Landschaft konzentrieren. Besonders für unerfahrene Wanderreiter, die hier den Einstieg ins Wanderreiten suchen, bietet sich eine geführte Gruppe an.


Wir empfehlen topografische Karten im Maßstab 1:50 000, zu beziehen beim Landesvermessungsamt Brandenburg, Heinrich-Mann-Allee 103, 14473 Potsdam.

Es gibt auch eine topografische Wanderkarte 1 : 50 000 „Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft“. In ihr sind offizielle Reitwege, Sehenswürdigkeiten, Gasthöfe und ähnliches verzeichnet, allerdings sind die Wege sehr kontrastarm dargestellt.


Das Gepäck wird von uns transportiert. Sie können also ganz unbeschwert, ohne große Taschen am Pferd, durch den Naturpark reiten und finden Ihr Gepäck am Ankunftsort wieder vor.